Einsam, zweisam, Dreisam?

Einsam

Der Anteil einsamer, hochaltriger Menschen hat sich während der Corona-Pandemie verdoppelt. Das zeigt eine neue Studie „Hohes Alter in Deutschland“ des Deutschen Zentrum für Altersfragen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Aufgrund dessen fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) einen nationalen Einsamkeitsgipfel. „Die Politik darf nicht weiter zuschauen, wie weite Teile der Bevölkerung durch Corona vereinsamen“, erklärte SoVD-Präsident Adolf Bauer am Freitagabend in Berlin.

Der Studie liegt eine schriftlichen Befragung von mehr als 40.000 Personen ab 80 Jahren zugrunde. Davon bezeichnen sich über 12 Prozent als einsam – und damit etwa doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. Die berichtete Erfahrungen in Bezug auf die Coronapandemie fallen sehr unterschiedlich aus. Das spiegelt die Heterogenität der coronabezogenen Erfahrungen hochaltriger Menschen wider. Das Thema Sozialer Zusammenhalt ist nach Kontaktbeschränkungen in den Schilderungen der Erfahrungen das zweitwichtigste Thema der Hochaltrigen.

Zweisam

Bereits am Donnerstag, den 10.02.2022 findet von 10:00 – 12:00 Uhr eine Auftaktveranstaltung des Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) statt. Auch Dagmar Hirche von Wege aus der Einsamkeit (WADE) nimmt teil. Dort sollen folgende Fragen dikutiert werden: Was ist Einsamkeit genau? Welche konkreten individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen hat sie und wie kann die Prävention und Bekämpfung von Einsamkeit verbessert werden? Eröffnet wird die Veranstaltung durch Bundesfamilienministerin Anne Spiegel. Daran anschließend wird das Thema Einsamkeit aus unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Perspektiven beleuchtet. Hier geht es zum Programm der kostenfreien online-Veranstaltung, hier zu Anmeldung.

Dreisam

Verantwortungsgemeinschaften bezeichnet indes das Lösungskonzept der Regierungskoalition die auch Lebensmodelle im höheren Alter umfasst. Im Koalitionsvertrag steht dazu: „Wir werden das Institut der Verantwortungsgemeinschaft einführen und damit jenseits von Liebesbeziehungen oder der Ehe zwei oder mehr volljährigen Personen ermöglichen, rechtlich füreinander Verantwortung zu übernehmen.“ Was das für Kinder, Alleinerzeiehende, Alleinstehende und Seniorinnen bedeutet wird mit der Förderung von „seniorengerechte[n] Ansätze auf allen staatlichen Ebenen und im digitalen Raum“ angedeutet. „Dabei geht es u. a. um Partizipation, Engagement, soziale Sicherung, Alltagshilfen, Wohnen, Mobilität, Gesundheitsvorsorge, Bildungs- und Begegnungsangebote und die Überwindung von Einsamkeit.“

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